Tierkreise von Dendera


An der Decke der Halle des Haupttempels fand man während der Expedition Napoleons neben der riesenhaften Gestalt der Himmelsgöttin Nut(daher auch Himmelssaal genannt) zwei berühmte Tierkreise, von denen einer 1820 von einem Franzosen ausgesägt wurde und seit 1822 in der ägyptischen Abteilung des Louvre in Paris ausgestellt wird. Frankreich hat später für Ägypten eine Kopie anfertigen lassen.

Die Tierkreiszeichen

Auf diesem Tierkreis erscheint der Löwe als Anfangszeichen nach dem Durchschnittspunkt der Ekliptik und des Erdäquators. Von der Lage dieser Durchschnittspunkte hängt aber der Ort der Sonnenwende (Solstitium) ab, der immer in der Mitte von beiden liegen muss. Auf dem Tierkreis von Dendera ist er im Krebs verzeichnet. Aus dieser Abweichung vom gegenwärtigen Stand der Sonne glaubte man auf das Alter dieses Tierkreises schließen zu können. Es ergab sich nur eine Differenz, je nachdem ob man jenes Solstitium als Winter- oder als Sommersonnenwende betrachtete.

Der Streit darüber hat die verschiedensten Behauptungen hervorgerufen, wie z. B. Fourier die Entstehung desselben zwischen 2500 v. Chr. und 2100 v. Chr., Lalande um 1300 v. Chr. oder 1200 v. Chr., Biot nicht vor 716 v. Chr. und Visconti nicht vor 328 v. Chr. setzt. Die Entdeckungen von Jean-François Champollion beendeten diese Spekulationen.

Der heilige See, vom Dach des Tempels aus gesehen

 

Nach Angaben des Louvre wird er auf 51 v. Chr. geschätzt, als Ptolemaios XII. (Theos Philopator Philadelphos Neos Dionysos) ihn neu anlegte, wie die Krypten des Unterhauses